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Trauer: Psychotherapeutenkammer des Saarlandes

Trauer um psychologischen Kollegen

Trauer um psychologischen Kollegen

 

Die Psychotherapeutenkammer trauert um einen geschätzten psychologischen Kollegen, der am vergangenen Mittwoch Opfer einer tödlichen Messerattacke geworden ist. „Wir sind bestürzt und unsere Anteilnahme gilt vor allem den Angehörigen und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Psychosozialen Beratungszentrums des Deutschen Roten Kreuzes in Saarbrücken-Burbach, wo der Psychologe seit 2014 gearbeitet hat“, sagt Bernhard Morsch, Präsident der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes.

„Wir verlieren nicht nur einen warmherzigen Menschen, sondern auch einen engagierten jungen Fachkollegen, der als gebürtiger Iraker Sprache und Kultur der Flüchtlinge und Migranten, die bei ihm Beratung und Hilfe suchten, verstand“. Morsch weiter: „Es macht uns fassungslos, dass er in Ausübung seiner beruflichen Tätigkeit mit besonders schutzbedürftigen geflüchteten jungen Menschen auf so grausame Art und Weise und offenbar ohne jegliche Möglichkeit einer Gegenwehr zu Tode gekommen ist.“

Die Gedanken seien vor allem auch bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Beratungszentrums, die unmittelbar oder mittelbar durch die schreckliche Tat schwer betroffen sind. „Als Psychotherapeuten wissen wir nur zu gut, welche Spuren solche Ereignisse hinterlassen können“, sagt Morsch, und bietet dem Team des psychosozialen Zentrums Unterstützung an. „Wir fühlen uns mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch unsere gemeinsame tägliche Arbeit mit erkrankten und häufig traumatisierten Patientinnen und Patienten sowie Rat- und Hilfesuchenden verbunden und werden Sie in dieser schweren Situation nicht alleine lassen“, fügt der Präsident hinzu.

Psychotherapeuten arbeiten in ihren Praxen und in Institutionen wie Kliniken, Beratungsstellen oder schulpsychologischen Diensten täglich mit Menschen, die infolge ihrer seelischen Leiden und/oder schwerer Traumatisierungen aus dem Gleichgewicht geraten sind und dringend fachlicher Hilfe bedürfen. „Auch wenn wir solche schrecklichen Ausnahmeereignisse nie werden verhindern können“, hebt Morsch hervor, „sollten wir das zum Anlass nehmen, die Bedeutung einer angemessenen Betreuung und Versorgung psychisch kranker Menschen stärker in den Fokus der gesellschaftlichen Aufmerksamkeit zu stellen. Das gilt auch und im Besonderen für die psychosoziale und psychotherapeutische Versorgung Geflüchteter.“

Die Psychotherapeutenkammer fordert seit langem eine bessere psychologische Akuthilfe und Sicherung der psychotherapeutischen Versorgung insbesondere traumatisierter Flüchtlinge.

 

 

Psychotherapeutenkammer des Saarlandes
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12. Juni 2017 13:54 Uhr. Alter: 7 Jahre