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07.01.2017 Rotes Kreuz gibt Kältetipps - bitte helfen !

Der Winter hat das Land fest im Griff. Gerade für ältere Menschen sind  Kälte und vereiste Straßen nicht ungefährlich.
Bewegung ja – aber sicher!
Viele Senioren möchten nicht auf den täglichen Spaziergang verzichten. Hier rät das DRK, auf Spaziergänge auf einsamen Wegen zu verzichten und lieber belebte Plätze anzusteuern. Käme es nämlich zu einem Sturz auf vereisten Wegen, würde die verletzte Person in abgelegenen Gebieten, wie zum Beispiel im Wald, nicht gefunden und könnte leicht erfrieren. Senioren sollten sich am besten beim Spazieren gehen begleiten lassen. Zu zweit macht ein Winterspaziergang außerdem mehr Spaß!

Lassen Sie sich helfen! – Bieten Sie Hilfe an!
Viele Tätigkeiten sind bei glatten Straßen und Minustemperaturen gerade für Senioren nur schwer zu erledigen. Der Wocheneinkauf, der Arztbesuch oder der Weg zum wöchentlichen Kaffeeklatsch sind nur einige Beispiele hierfür. Schnell ist man, mit Einkaufstüten bepackt, auf glattem Untergrund ausgerutscht und hat sich verletzt. Das Rote Kreuz setzt hier auf Hilfsbereitschaft und einfache Nachbarschaftshilfe: Bieten Sie doch ihrer älteren Nachbarin einfach an, den Einkauf mit zu erledigen, oder übernehmen Sie das Schneeschieben und Streuen des Gehwegs mit. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die verhindern, dass sich jemand selbst auf dem Weg machen muß.Das Rote Kreuz bietet, als Erleichterung, für Senioren den Menüservice  an. „So müssen ältere Menschen nicht aus dem Haus, um Essen einzukaufen. Wir liefern vielfältige Menüs direkt in die Wohnung.

Und was tun im Notfall?
„Ich wollte nur mal schauen, ob es glatt ist“. Diesen Satz hören die Helfer des Deutschen Roten Kreuzes oft, wenn Sie zu gestürzten Senioren gerufen werden. Finden sie als Ersthelfer eine gestürzte Person, so sind folgende Erste-Hilfe Regeln wichtig:

-    Bewegungen möglichst vermeiden! Lagern Sie den Betroffenen nach dessen Wunsch!
-    Decken Sie den Betroffenen zu um seine Körperwärme möglichst lange zu erhalten!
-    Rufen Sie den Rettungsdienst unter Telefon 110 oder 19222
-    Bleiben Sie bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes bei dem Betroffenen!
-    Bei Bewußtlosigkeit: Atmung überwachen und den Betroffenen in die Stabile Seitenlage drehen.

Gerade bewegungsunfähige Personen sind bei diesen eisigen Temperaturen schnell der Gefahr einer lebensbedrohlichen Unterkühlung ausgesetzt. Deshalb ist die Wärmeerhaltung mit einer Decke oder einer speziellen Rettungsdecke aus dem Autoverbandkasten sehr wichtig. Bei der Rettungsdecke muss dann die silberne Seite zum Betroffenen zeigen.

Erste-Hilfe bei Unterkühlung
Zu einer Unterkühlung kommt es, wenn die Wärmeabgabe des Körpers über einen Anhaltenden Zeitraum größer ist als die Wärmeproduktion. Die Unterkühlung wird in zwei Stadien/ Schweregrade) unterteilt.

Eine Unterkühlung im Stadium I erkennt man in kurzer Zeit an folgenden Symptomen:
•    Kältezittern
•    Atmung und Kreislauf sind gesteigert
•    Betroffener ist bei Bewusstsein erregt, später ruhiger

Maßnahmen
•    Notruf 110
•    Schutzhandschuhe anziehen
•    Betroffenen an einen warmen Ort bringen und langsam aufwärmen Nasse, kalte Kleidung entfernen und Körper in warme Decken/Rettungsdecken wickeln, weitere Kälteeinwirkung vermeiden
•    KEINE aktive Wärme z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
•    Wenn Betroffener bei Bewusstsein, warme, gut gezuckerte Getränke wie z.B. Tee verabreichen, jedoch keine alkoholischen Getränke!
•    Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten (möglichst auch Körpertemperatur)

Eine Unterkühlung im Stadium II ist an folgenden Symptomen erkennbar:
•    Atmung verlangsamt sich
•    Muskelstarre tritt ein
•    Das Schmerzempfinden lässt nach
•    Zunehmende Müdigkeit, Bewusstlosigkeit

Maßnahmen
•    Notruf 110
•    KEINE Aufwärmversuche mehr unternehmen
•    KEINE aktive Wärme (z.B. durch Reiben oder Wärmflasche) zuführen
•    Bei Bewusstlosigkeit und vorhandener Atmung laut "Hilfe" rufen, um Umstehende auf die Notfallsituation aufmerksam zu machen
•    Stabile Seitenlage
•    Betroffenen zudecken
•    Betroffenen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes beruhigen, betreuen, trösten und beobachten, wiederholt Bewusstsein und Atmung prüfen
•    Bei vorhandener Bewusstlosigkeit und fehlender normaler Atmung Herz-Lungen-Wiederbelebung

7. Januar 2017 22:36 Uhr. Alter: 7 Jahre