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15.02.2017: Rotes Kreuz im Saarland erweitert sein Angebot für Parkinsonkranke

Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Saarland widmet sich in verstärkter Form der Gruppe der Menschen, die an Parkinson erkrankt sind und deren Angehörigen. Durch ein erweitertes Angebot der Vortragsreihe Parkinson im Gespräch, der Weiterentwicklung der Selbsthilfegruppen und Bewegungsgruppe will man noch mehr den Kontakt zu den Betroffenen finden, um auf ihre Bedürfnisse eingehen zu können. Hierzu werden auch neue Wege in der Kommunikation engeschlagen durch die Bereitstellung einer Parkinsoninternetseite und einem Facebook Account.

Die Gruppe der Parkinsonkranken gehört zu der Personengruppe, die von den Menschen, die an einer neurologischen Erkrankung betroffen sind, am wenigsten Resonanz in der Öffentlichkeit finden. Dies hängt damit zusammen, dass Menschen, die an Parkinson erkrankt sind, sich sehr stark zurückziehen in ihre eigenen vier Wände. Aber es hat auch damit zu tun, dass fast alle gesellschaftlichen Gruppen sich überwiegend mit der Thematik Demenz beschäftigen.

Natürlich haben wir im Saarland 25.400 Menschen, die an Demenz erkrankt sind mit zunehmender Tendenz. Wir haben aber auch 6.000 Personen, die an Parkinson erkrankt sind. Zählt man im Schnitt zwei Angehörige dazu, so kann man im Saarland von 18.000 Betroffenen sprechen.

Das Rote Kreuz im Saarland wird im Jahre 2017 verschiedene unterschiedliche zielgruppenorientierte Maßnahmen durchführen mit den Zielen, die Öffentlichkeit über die Krankheit zu informieren, die Medien zu sensibilisieren darüber zu berichten, Parkinsonkranke und deren Angehörige zu beraten, zu begleiten und zu betreuen und ihnen die Möglichkeit der sozialen Teilhabe zu geben.

Zu diesen Maßnahmen gehören die Vortragsreihe „Parkinson im Gespräch“ die wir in den Landkreisen Merzig-Wadern und Saarpfalzkreis durchführen jeweils mit der Unterstützung des Landkreises, d.h. des Landrates und der Landrätin.

Zu Beginn der Veranstaltungen findet vor dem Gespräch jeweils ein Vortrag statt zu den Themen „Bedeutung der Ergotherapie, Qi Gong als Therapie bei Parkinson, Nicht-motorische Symptome bei Parkinson, Patientenverfügung, AAL oder Abhandlung der Schüttellähmung u.a.

Diese Vortragsreihe wird initiiert in den kommenden Monaten in den Landkreisen Neunkirchen und Saarlouis. Der Titel der Vortragsreihe „im Gespräch“ mach das zugrundeliegende Konzept deutlich, das beinhaltet, dass die Parkinsonbetroffenen und Angehörigen mit uns während dieser Termine ins Gespräch kommen können, um Fragen zu stellen zum Beispiel zu den Themen Beschaffung von Hilfsmitteln, Verschreibung von Medikamenten, stellen von Anträgen von Rehamaßnahmen und Möglichkeiten der sozialen Teilhabe.

Gerade bei dem Thema der sozialen Teilhabe, wollen wir die in unserer Zivilgesellschaft vorhandene Ressourcen aktivieren. Wir werden Menschen suchen und ansprechen, die bereit sind, ehrenamtlich Parkinsonkranke am Wochenende oder abends zum Theater, ins Kino, in den Zoo oder zu anderen Veranstaltungen zu fahren.

Eine weitere Maßnahme sind die Selbsthilfegruppen für Parkinsonkranke in Mettlach, Dudweiler und in Homburg, in denen sich Parkinsonkranke unter fachlicher Moderation über ihre Erfahrungen im Umgang mit der Krankheit im Alltag unterhalten können.

Weitere Maßnahmen sind die vom Roten Kreuz eingerichteten Parkinsongymnastikgruppen in Mettlach, Homburg, Saarbrücken.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist ein landesweiter Parkinson-Aktionstag, der im Herbst 2017 in Dudweiler stattfinden wird mit einem vielfältigen Aktions- und Informationsprogramm.

Nicht zuletzt betreibt das Rote Kreuz im Saarland, ein Parkinson-Kompetenzzentrum in das Betroffene kommen können, um sich persönlich beraten zu lassen. Man kann auch eine telefonische Beratung in Anspruch nehmen. Man erfährt dort alles über die Vielfalt der Angebote, die das Rote Kreuz im Saarland anbietet.

Das Rote Kreuz bietet dort auch eine aufsuchende Beratung mit dem Parkinsonmobil an. Durch Beratung in der Häuslichkeit kann dort die pflegerische Situation verbessert werden zum Beispiel durch eine bedarfgerechte Ergänzung der eingesetzten Hilfsmittel. Es können Empfehlungen ausgesprochen zu einer räumlichen Umgestaltung des Wohnraums., die Einbindung von ambulanten Pflegediensten und die Unterstützung durch Physiotherapeuten. Das Rote Kreuz unterstützt die Ratsuchenden aber auch bei der Korrespondenz mit Pflegekassen, Beihilfestellen und angrenzenden Diensten und Organisationen.

15. Februar 2017 14:47 Uhr. Alter: 7 Jahre