Sie sind hier: Archiv » 

10.05.2016: St. Wendel: Rotes Kreuz trifft Roten Hund

Rotes Kreuz trifft roten Hund

 

Neue Symbole sollen Aufgabenspektrum des DRK in den Fokus rücken Dass das Deutsche Rote Kreuz (DRK) nicht nur in Sachen Rettungsdienst aktiv ist, soll eine neue Werbekampagne zeigen. Die Verantwortlichen im Kreis St. Wendel erläutern, was die Hilfsorganisation alles leistet. Ein rotes Kreuz auf weißem Grund. Dieses Symbol kennt jeder. Ist es doch zugleich der Name einer Hilfsorganisation: das Deutsche Rote Kreuz (DRK). Doch was hat es mit dem roten Hund, einer roten Gabel und einem roten Dach auf sich? Ist Deutscher Roter Hund vielleicht ein neuer Tierschutzverein? Weit gefehlt. Ob roter Hund, roter Tropfen, rote Gabel oder roter Berg - all' das steht ebenfalls für das DRK. Diese Icons sind Teil einer Werbekampagne. "Die verschiedenen Symbole sollen deutlich machen, wie unverzichtbar das DRK im Alltag ist", sagt Udo Recktenwald, Vorsitzender des DRK St. Wendel, und erinnert daran, dass kaum ein Fest oder eine Blutspende ohne die Helfer des DRKs möglich wären. Bundesweit ist die Kampagne am vergangenen Sonntag, dem Weltrotkreuztag, gestartet. Franz-Josef Scheid, Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes St. Wendel, gefällt die etwas provokante Art und Weise, in der die Werbeprofis an das Thema herangegangen sind. Andererseits stellen die verschiedenen Symbole lediglich Aufgabenfelder des DRK dar. So stehe der rote Hund für die Rettungshunde der Hilfsorganisation, die rote Gabel für Verpflegung, das rote Dach für Flüchtlingshilfe. "Die Kampagne soll deutlich machen, wie breit das Spektrum ist", sagt Recktenwald. Längst sei der Rettungsdienst nur eine Säule der Organisation, der soziale Dienst die andere. Und letztere werde künftig immer mehr an Bedeutung gewinnen. Wie wichtig dieses Engagement des DRKs bereits heute ist, kann Scheid mit einigen Zahlen belegen. So gibt es im Kreis St. Wendel zehn Bewegungsgruppen für Senioren mit rund 200 Teilnehmern. 330 Menschen betreut das DRK über den Hausnotruf-Dienst, Tendenz steigend. Unter dem Motto "Kein kalter Kaffee" waren DRK-Helfer am Montagnachmittag auf dem St. Wendeler Schlossplatz. Dort schenkten sie Passanten nicht nur kostenlosen, heißen Muntermacher in die Tassen, sondern versorgten sie auch mit Informationen. Aufmerksamkeit erregen, neue Mitglieder werben - das waren die Ziele dieser Aktion. Aktuell sind in 41 Ortsvereinen im St. Wendeler Land 700 bis 800 Ehrenamtler aktiv. Fördermitglieder sind es derzeit 4000. Werbespots und Plakate werden in den kommenden Monaten Symbole wie den roten Hund, den roten Luftballon oder den roten Wasserhahn bekannt machen. Und danach? Die Kampagne ist in den Ortsvereinen vorgestellt worden. Diese können das ein oder andere für sich nutzen. Franz-Josef Scheid spielt schon mal gedanklich mit den Symbolen: "Wir haben einen Mahlzeiten-Dienst. Was würde dagegen sprechen, dort eine rote Gabel draufzukleben?" Was den Nachwuchs betrifft, so ist auch das DRK im Kreis St. Wendel froh über jedes neue Mitglied. Etwa 400 junge Leute engagieren sich laut Recktenwald im Jugendrotkreuz. Angebunden an die Hilfsorganisation gibt es in einigen Schulen den Schulsanitätsdienst. "Das ist eine gute Möglichkeit, mit Jugendlichen in Kontakt zu kommen", sagt Scheid. Und in einem Fall kommt kein Teenager an dem DRK vorbei. Nämlich wenn es darum geht, für den Führerschein einen Erste-Hilfe-Kurs nachzuweisen. "Das ist unser Alleinstellungsmerkmal im Kreis", sagt Scheid. 2015 wurden 185 solcher Kurse mit 2200 Teilnehmern angeboten. Zum Thema: Hintergrund Der Start der bundesweiten Kampagne des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) fällt im Saarland zusammen mit dem 150-jährigen Bestehen der Hilfsorganisation. Am 24. Juni 1866 wurde der erste Rotkreuz-Verein in der Saarregion gegründet, 1867 entstand ein solcher Verein auch im heutigen Landkreis St. Wendel. evy Zum Thema: Auf einen Blick Zahlen und Fakten des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis St. Wendel: Es gibt vier Rettungswachen in Türkismühle, Freisen, Otzenhausen und St. Wendel. 47 hauptamtliche Mitarbeiter sind im Rettungsdienst tätig, 30 Ehrenamtler, zwölf FSJ'ler. 2015 gab es rund 13 000 Einsätze im Rettungsdienst.

10. Mai 2016 16:27 Uhr. Alter: 8 Jahre