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15.12.2016 Junge Flüchtlinge in die Freiwilligendienste integrieren - der richtige Weg !

Das Projekt KOMPASS, das aus Mitteln des Deutschen Hilfswerkes finanziert wird, ist am Start. Junge Flüchtlinge verbinden damit große Hoffnung für Ihre Zukunft. Video-Datei www.sr.de/sr/mediathek/audio/SR3_SR3_RE_1898.html

Das Rote Kreuz im Saarland als Spitzenverband der Freien Wohlfahrtspflege ist u.a. größter Träger der Freiwilligendienste im Saarland. Bereits seit Jahrzehnten unterstützt das Rote Kreuz Menschen, die in Deutschland eine neue Zuflucht suchen. Mit dem neuen Projekt KOMPASS - kulturelle Orientierung mit Perspektive als soziales Signal- bietet das DRK jetzt jungen geflüchteten Menschen die Mithilfe in einem sozialen Tätigkeitsfeld an. Junge Menschen aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten erhalten dadurch die Möglichkeit sich im Rahmen der gesetzlich geregelten Freiwilligendienste zu engagieren. Umfragen ergaben, dass die unverschuldete Untätigkeit der jungen Geflüchteten, die sie nach ihrer Ankunft in Deutschland oft erwartet, als sehr belastend empfunden wird. Ziel des Projektes ist die Gruppe von jungen Menschen aus dieser Untätigkeit herauszunehmen, um ihnen in dem Projekt KOMPASS mit besonderer pädagogischer Begleitung die Möglichkeit anzubieten, soziale Aufgabenfelder kennenzulernen und damit ihren beruflichen Weg gemeinsam mit anderen herauszuarbeiten.

Anlass für die Entscheidung des Roten Kreuzes im Saarland das Projekt KOMPASS auf den Weg zu bringen, war die große Zahl an jungen Geflüchteten im Alter zwischen 18 und 26 Jahren, die vor Monaten im Saarland angekommen sind, aber auch die große Erfahrung die das Rote Kreuz in den Freiwilligendiensten seit Jahren hat. So gehört das Rote Kreuz mit jährlich über 300 Teilnehmern zu den größten Trägern der Freiwilligendienste.

Ziel des Projektes ist, den jungen Menschen in den Freiwilligendiensten einen Perspektivwechsel zu ermöglichen. Sie sollen aus ihrer Opfer- und Bittstellerrolle herauskommen und zu selbstbewussten jungen Erwachsenen werden. Dies können sie erreichen, indem sie an einem strukturierten Alltag in den Freiwilligendiensten teilnehmen und selbst im Rahmen dieser Engagementtätigkeit anderen Menschen Hilfe und Unterstützung zukommen lassen. Sie übernehmen damit die Rolle eines Helfers, Begleiters und Unterstützers, so wie sie dies vorher in ihrer Flüchtlingssituation selbst durch andere erfahren durften.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich im Saarland ca. 1.000 junge Flüchtlinge aufhalten. Hinsichtlich des Aufenthaltsstatus können Gestattete ab dem 4. Monat des Aufenthalts und Geduldete ab sofort an einem Freiwilligendienst teilnehmen.

Das Projekt KOMPASS bietet diesen Menschen die Möglichkeit sich durch soziales Engagement zu integrieren.

 

Sprache ist der Schlüssel zu allem:

Durch einen 10-tägigen Seminarblock, welcher der Vorbereitung auf die praktische Tätigkeit dient, können die TeilnehmerInnen in verschiedenen Einsatzbereichen ein Freiwilliges Soziales Jahr absolvieren. Durch verhältnismäßig kleine Seminargruppen (1:15) ist eine besonders intensive pädagogische Betreuung gewährleistet. Darüber hinaus wird eine Fokussierung auf die Förderung der Sprachkompetenz der Teilnehmenden ermöglicht.

Den jungen Erwachsenen soll die Möglichkeit der Integration durch sinnhafte und Selbstbewusstsein stärkende Beschäftigung gegeben werden. Zusätzlich soll durch gemeinsame Unternehmungen mit den bestehenden Regel-FSJ-Gruppen, interkulturelles Lernen auf beiden Seiten gefördert werden. Die Einsatzstellen werden durch dieses Projekt die Chance der Nachwuchsgewinnung in einer neuen Zielgruppe mit hohen Kompetenzen erhalten.

Unabhängig davon, ob die Flüchtlinge dauerhaft in Deutschland bleiben oder wieder zurück in ihre Herkunftsländer gehen, erhalten sie durch Partizipation die Möglichkeit Demokratie zu (er)leben.

Bisher haben sich vier junge Geflüchtete aus Syrien, zur Zeit im Raum Saarbrücken und Merzig wohnhaft, beworben. Eine Person von der Elfenbeinküste, wohnhaft in Saarbrücken, und eine Person aus Kolumbien, wohnhaft in St. Ingbert.

 

Ansprechpartner für dieses Projekt sind:

Projektverantwortung: Sonja Conrad, Teamleiterin

Projektleitung: Lena Reichhart

15. Dezember 2016 16:39 Uhr. Alter: 7 Jahre