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18.04.2016: 24.6.1866 - Start einer einzigartigen humanitären Bürgerbewegung an der Saar

Am 24.6.1866 wurde der erste Rotkreuzverein in der Saarregion gegründet. Dies war der Start einer einzigartigen humanitären Bürgerbewegung, um in Kriegs- und Friedenszeiten Menschen in Not uneigennützig und selbstlos zu helfen. Diese Rotkreuzbewegung zeichnet sich aus, durch den unermüdlichen Einsatz ehrenamtlicher Bürger und Bürgerinnen, die Kranken, Hilfsbedürftigen, Verletzten, Behinderten, Kindern und Jugendlichen selbstlos im Sinne einer humanen Gesellschaft Hilfe leisten.

Das 1863 in Genf gegründete „Internationale Komitee zur Unterstützung der Verwundeten“ hat in den deutschen Ländern eine hohe Resonanz gefunden. Baden, Hessen, Preußen, Sachsen und Württemberg schlossen sich schon bald dieser Entwicklung an. In Preußen wie auch in den meisten anderen deutschen Staaten entstand das Rote Kreuz in Form von Hilfs-, Frauen und Lokalvereinen, die eng miteinander verbunden waren.

Kleine Geschichte des Roten Kreuzes

Hilfe in Kriegs- und Friedenszeiten

Der Name des ersten Rotkreuzvereins an der Saar

 “Vereins zur Unterstützung der Hinterbliebenen der unter die Fahnen Gerufenen, zur Pflege der im Felde erkrankten und verwundeten Krieger“

macht deutlich, dass das Rote Kreuz in der Saarregion genau wie der erste Rotkreuzverein in der Schweiz nach der Schlacht von Solferino im Jahre 1863 „ein Kind des Krieges“ ist. Die Erkenntnis von freien Bürgern und Bürgerinnen, dass den verwundeten Soldaten im Kriege nicht geholfen wurde und auch die Hinterbliebenen mit ihrem Schicksal allein gelassen worden sind, hat zur Gründung der Rotkreuzorganisation weltweit und auch drei Jahre danach in unserer Saarregion geführt.

Am 17.6.1867 wurde im heutigen Landkreis St. Wendel, das damals zu der Rheinprovinz gehörte, mit seinem Oberpräsidenten in Koblenz,

„der Verein sucht einen doppelten Zweck: Einesteils in Kriegszeiten alle zur Fürsorge für die verwundeten Kranken im Felde dienenden Einrichtungen zu fördern…. andernteils in Friedenszeiten außerordentliche Notstände, … durch ansteckende Krankheiten, Teuerung, Überschwemmungen, große Eisenbahnunglücke, eintreten, zu lindern“.

Struktur früh festgelegt

Anhand der Namen der beiden gegründeten Vereine kann man schon sehr früh die Struktur des Roten Kreuzes, die bis heute wesentlich die Aufgabenfelder des Roten Kreuzes im Saarland widerspiegelt, erkennen. Danach ist diese humanitäre Bürgerbewegung zum einen Hilfsorganisation, um im Falle von Katastrophen im Inland vor Ort in der Heimat zu helfen, zum anderen aber auch als Wohlfahrtsverband in einer Vielzahl von sozialen Aufgabenfeldern tätig zu werden, dort wo Bedarfe vorhanden und Angebote notwendig sind. So wurden z.B. auch schon die beiden wichtigen Aufgabenfelder Krankentransport und Pflegedienst in den Statuten des Kreisvereins vom Roten Kreuz in St. Wendel am 15.2.1885 genannt.

Veranstaltungen im Jubiläumsjahr 2016

Der Mensch steht im Mittelpunkt

Zwar sind Strukturen, Satzungen, Statuten und Organisationformen notwendig, aber ohne das Engagement von einer Vielzahl von engagierten Menschen könnten diese Statuten nicht mit Leben gefüllt werden. Deshalb hat das Rote Kreuz an der Saar für das Jubiläumsjahr 2016 eine Ausstellung konzipiert mit dem Namen „Menschen setzen Zeichen“.

In dieser Ausstellung werden bildlich und mit Texten beispielhaft sieben Rotkreuzler beschrieben und deren besondere Leistungen für das Rote Kreuz anhand ausgewählter historischer Beispiele dargestellt. Der Mensch steht im Mittelpunkt des Roten Kreuzes, sowohl der der Hilfe leistet als auch der, der die Hilfe empfängt. Diese Ausstellung wird über das ganze Jahr mit Unterstützung der Sparkasseninstituten in allen in Sparkasseninstituten der Öffentlichkeit vorgestellt.

9.5.2016: Landesweite Kaffee-Aktion

Neben der Ausstellung finden noch eine Vielzahl anderer herausragender Veranstaltungen statt. Dazu gehört die landesweite Aktion „Kein kalter Kaffee“, die am Montag, dem 9.5.2016 in allen Landkreisen im Saarland stattfindet. An 13 Standorten werden frühmorgens ehrenamtliche Rotkreuzhelfer in Dienstbekleidung an Passanten, die sich auf dem Weg zur Arbeit befinden oder Behördengänge und Einkäufe erledigen wollen, von den freundlichen Rotkreuzhelfern eine Tasse warmen Kaffee oder Tee erhalten. Gleichzeitig werden diese die Bürgerinnen und Bürger auch über die Aufgaben des Roten Kreuzes und die Veranstaltungen im Jubiläumsjahr informieren.

24.6.2016: Festakt auf dem Halberg

Am Freitag, dem 24.6.2016 findet im Sendessaal des Saarländischen Rundfunks auf dem Halberg der feierliche Festakt zum Jubiläumsjahr statt. Die Festveranstaltung wird moderiert von dem bekannten Nachrichtensprecher und Rotkreuzbotschafter Jan Hofer. Für die musikalische Begleitung trägt die Bergkappelle Saar bei. Die saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer wird ein Grußwort sprechen. Die Festrede wird von dem Präsidenten des Deutschen Roten Kreuzes Dr. Rudolf Seiters gehalten.

10.9.2016 Großveranstaltung in Saarbrücken

Am Samstag, dem 10.9.2016 findet die Großveranstaltung des Roten Kreuzes an der Saar in der Landeshauptstadt Saarbrücken statt. An über 20 Informationsständen und auf Aktionsflächen werden die verschiedensten DRK-Aufgabenfelder vorgestellt, so erfolgt vor der Europagalerie eine Präsentation des Rettungsdienstes und Katastrophenschutz und vor Karstadt finden Vorführungen der Rettungshundestaffel statt.

24.9.2016: Dankeschönfest im E-Werk

Am Samstag, dem 24.9.2016 dankt das Rote Kreuz an der Saar seinen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern mit einem Dankeschönfest im E-Werk in Saarbrücken für ihr Engagement. Die Veranstaltung wird moderiert von der bekannten Sängerin und Rotkreuzbotschafterin Jeannette Biedermann. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von der Coverband High 5 mit Musik aus den letzten fünf Jahrzehnten.

November 2016: Veranstaltung zum Thema Menschenrechte

Ein besonderer Höhepunkt in der Veranstaltungsreihe bildet eine Veranstaltung des Roten Kreuzes zu dem Thema „Menschenrechte“ am Freitag, dem 18.11.2016 unter Beteiligung des DRK-Präsidenten Dr. Rudolf Seiters.

Herausforderungen der Zukunft

Es ist festzustellen, dass das Rote Kreuz heute nach 150 Jahren eine gut aufgestellte Organisation ist, mit offenen und freien Strukturen und  mit gut qualifizierten und motivierten ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern. Ebenso hat das Rote Kreuz im Saarland ein starkes Jugendrotkreuz. Die wohlfahrtspflegerische Arbeit ist in den letzten 15 Jahren neue Wege gegangen und wird dies auch in Zukunft tun insbesondere in den Bereichen der Pflege mit dem Schwerpunkt der Betreuung von demenzkranken Menschen. Die demographische Entwicklung macht es notwendig, dass dieser Bereich weiterentwickelt wird, insbesondere auf dem Hintergrund der zunehmenden Zahl von Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Es wird aber auch Aufgabe sein, Aufgabenfelder der Migration und Integration an die neuen Flüchtlingsentwicklungen und Bedarfe der geflüchteten Menschen anzupassen und weiterzuentwickeln. Notwendig wird es aber auch sein, das Ehrenamt zu stärken, zu profilieren, um Bürgerinnen und Bürger für diese einmalige humanitäre Bewegung mit seinen beiden Säulen Hilfsorganisation und Wohlfahrtsverband zu gewinnen. Dies beinhaltet damit auch eine Stärkung der Attraktivität des Jugendrotkreuzes durch den Aufbau neuer Aufgabenfelder.

Das Beispiel des bürgerschaftlichen Engagements, das sich in vielen Bereichen selbst organisiert, im Rahmen der Betreuung von geflüchteten Menschen aus Kriegs- und Bürgerkriegsgebieten, macht deutlich, wie wichtig dieses Engagement ist. Es zeigt aber auch, dass diese Art der Zivilgesellschaft Strukturen benötigt, um die Menschen in ihrer selbstlosen Hilfe zu begleiten, zu betreuen und zu unterstützen.

18. April 2016 13:32 Uhr. Alter: 8 Jahre