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10.12.2015 Wechsel in der Federführung der Liga Saar

Nach der Arbeiterwohlfahrt übernimmt jetzt die Parität die Leitung

Michael Hamm, stellvertretender Geschäftsführer des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Rheinland-Pfalz/Saarland, steht für die nächsten zwei Jahre an der Spitze der LIGA der Freien Wohlfahrtspflege Saar. Er folgt auf Ines Reimann-Matheis von der AWO, deren Amtsperiode mit dem Jahreswechsel endet. In der LIGA sind die Landesverbände von AWO, Caritas, DPWV, DRK, Diakonischem Werk und Synagogengemeinde Saar zu einer Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen.

Alle zwei Jahre übernimmt ein anderer Mitgliedverband den Vorsitz. Bei der Übernahme der Federführung im Großen Sitzungssaal des Saarländischen Rundfunks in Saarbrücken sagte Hamm, die LIGA wolle sich weiterhin "konstruktiv und verantwortungsvoll" in die Gestaltung des Sozialen einbringen. Die Verbände verstünden sich als "Seismographen sozialpolitischer Handlungsnotwendigkeiten", die frühzeitig wichtige Themen setzten und vorantrieben. Ein neues Thema in 2016 werde die Umsetzung des Präventionsgesetzes auf Landesebene sein. Wie Hamm bedankte sich auch Sozialministerin Monika Bachmann ganz persönlich bei der scheidenden Vorsitzenden Reimann-Matheis für die gute Zusammenarbeit in den letzten zwei Jahren: "Es war eine gute Zeit mit Ihnen".

Dem neuen Vorsitzenden wünschte Bachmann eine "gute Hand" und bot ihre generelle Unterstützung bei der Arbeit an: "Die Freie Wohlfahrtspflege ist ein guter Partner". Die solidarische und gerechte Teilhabe an der Gesellschaft müsse immer wieder von Neuem gesichert werden, betonte die Ministerin. Gerade die Herausforderungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise zeige, wie immens wichtig ehrenamtliche Arbeit sei. Andererseits sähen sich die Wohlfahrtsverbände wachsendem Leistungs- und Kostendruck ausgesetzt. Hier sei bei der jüngsten Haushaltsverabschiedung trotz Schuldenbremse dafür gesorgt worden, dass in den nächsten Jahren mehr Geld für Soziales bereitsteht.

Ines Reimann-Matheis dankte allen Beteiligten für das kooperative Miteinander: "Von dieser Vielfalt und Kreativität profitiert die soziale Arbeit im Saarland spürbar". Auch beim Thema Flüchtlinge hätten sich die Wohlfahrtsverbände schnell als "Teil der Lösung" erwiesen: "Wir haben alle mit angepackt, mit vielfältigem ehrenamtlichem Engagement und der professionellen Kompetenz unserer Angebote". Dabei hätten die LIGA-Verbände auch deutlich gemacht, dass man jeder Form von Rassismus klar entgegentrete. Die aktuellen Fragen der Flüchtlingspolitik dürften allerdings die strukturellen sozialen Probleme nicht verdrängen, so Reimann-Matheis: "Unsere Forderungen nach sozialversicherungspflichtiger Arbeit für alle, für bezahlbaren Wohnraum, für Bildungs- und Chancengleichheit ohne Barrieren, für Inklusion und Vielfalt sind wichtiger denn je".

10. Dezember 2015 15:04 Uhr. Alter: 8 Jahre