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04.12.2015: Hosentaschenanrufe lösen Alarm aus – 40 bis 50 fehlgeleitete Anrufe!

Rund 1600 Notrufe gehen pro Tag bei der Rettungsleitstelle in Saarbrücken ein. Nur leider sind das nicht immer echte Notrufe. Die Helfer müssen häufig so genannten Hosentaschenanrufen nachgehen

Den Bericht können Sie sich unter folgendem Link ansehen: http://sr-mediathek.sr-online.de/index.php?seite=7&id=37269

Rund 1600 Notrufe gehen pro Tag bei der Rettungsleitstelle in Saarbrücken ein. Nur leider sind das nicht immer echte Notrufe. Die Helfer müssen häufig so genannten Hosentaschenanrufen nachgehen. Fehlalarm bei Einsatzzentralen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsstellen wird heute häufig über Handys ausgelöst.

Darauf hat Rainer Buchmann, Leiter der Rettungsstelle am Winterberg, hingewiesen. "Ein wesentlicher Anteil der hier eingehenden Notrufe sind versehentlich ausgelöste Notrufe." Helfer müssen entscheiden Diese Anrufe nennt man Hosentaschenanrufe und sie passieren dann, wenn am Handy die Tastensperre nicht aktiviert ist. Bei der Rettungsleitstelle weiß man nicht immer, ob jemand tatsächlich in Not ist oder nicht, weil oft lediglich nur ein Rauschen zu hören ist.

Die Helfer hören einen Moment lang zu und entscheiden dann, wie sie reagieren. Zum Beispiel, wenn sie einen Streit im Hintergrund hören. "Dann würden wir auf jeden Fall zurückrufen", sagt Rainer Buchmann. Man würde versuchen herauszufinden, was vor Ort vorliege - dies dann aber auch in Zusammenarbeit mit der Polizei. Hört man im Hintergrund dagegen nur lockere Gespräche oder Lachen, versuchen die Helfer zurückzurufen, um die Situation zu klären. Schwieriger wird es, wenn Stille in der Leitung auftritt. Hier könnte zum Beispiel ein Radfahrer nach einem Unfall mitten im Wald liegen, der bewusstlos wurde, nachdem er den Notruf gewählt hat.

Reagiert dann auch keiner auf den Rückruf, wird die Polizei eingeschaltet, die versucht dann das Handy zu orten. Das ist aber gar nicht so einfach. "Man wird dabei niemals eine punktgenaue Ortung haben, sondern immer nur ein Gebiet", erklärt Buchmann. In so einem Fall müsse die Polizei mit technischem Gerät das Handy lokalisieren.

Das bedeute aber, dass mehrere Beamte über mehrere Stunden damit beschäftigt seien. Sachlich auf Rückfragen antworten Um zu vermeiden, dass Beamte mit Fehlanrufen beschäftigt werden, versucht man vorher zu klären, ob überhaupt Hilfe gebraucht wird. Denn Hosentaschenanrufe sind leider keine Seltenheit. Buchmann sagt, pro Tag gingen 40 bis 50 solcher Anrufe ein. Deshalb sollte man darauf achten, das die Tastensperre eingschaltet ist. Sollte trotzdem ein ungewollter Anruf bei erfolgen, dann sachlich und höflich die Fragen der Leitstelle beantworten, denn "wir werden regelmäßig beschimpft, weil sich Leute durch unseren Rückruf gestört fühlen", so Buchmann.

4. Dezember 2015 07:59 Uhr. Alter: 8 Jahre